Self-Healing Brains

Ever since my grandma was diagnosed with and died of Alzheimer’s the expression “medical family history” took on a whole new proportion. All of a sudden there was this disease that is potentially passed down to offspring by means of genes. Crossword puzzles became the new standard pastime. (Für Deutsch hier klicken)

It’s not so much the dying that concerns me but the behavior during the initial time after onset of the disease and especially what it means for people around the person developing Alzheimer’s. While I was convinced the disease was mostly passed on through the genes it now turns out that – at least in the U.S. – less than 10% of Alzheimer’s patients suffer from the so called “Familial Alzheimer’s Disease” (FAD). The majority of Alzheimer’s cases are so called “late-onset”, meaning they usually develop after an age of 65. If I remember correctly though, my grandma was considerably younger than that when the first signs showed but of course my memory might betray me (I have a family history of Alzheimer’s after all…). It just seems so long ago and I didn’t see her very often once the disease started to take its toll. I guess my mum wanted to keep my brother and me out of harm’s way, especially at the beginning, as it is well known for patients to turn violent.

Understandably, my mum started to dig deep into all and every information about the disease and its course. One finding was that studies have long shown that activating your brain as much as possible helps to keep the dreaded disease in check for longer. So my mum started solving crossword puzzles on a regular basis. Every so often she would tell us about the latest developments in clinical research on Alzheimer’s and I remember that fateful day when she told me that apparently Alzheimer’s has the habit of skipping one generation. She accompanied that remark by subtly glancing over at the latest crossword puzzles.

20150719_toxinsNow as much as I love solving crossword and logic puzzles, I was still pretty thrilled to hear that there might be an alternative. I was listening to the radio’s morning program last week when I heard the story about how brains sweep themselves clean of toxins during sleep.

Baboons - one of the species with "dishwasher brains".
Baboons – one of the species with “dishwasher brains”.

Apparently, during sleep the brain gets swept with cerebrospinal fluid which – almost like a dishwasher – helps to wash away harmful waste proteins that build up between brain cells during waking hours. So far researchers have only witnessed this phenomenon in mice, rats and baboons and not yet in humans. But even so it offers a new view on the human brain disease because one of the waste products removed from the brain during sleep is beta amyloid, the substance that is associated with the disease.

These findings appear to offer the best explanation of why animals and people need sleep, apart from processing the day’s experiences and impressions. As the radio story informed me Alzheimer’s is often associated with sleep disorders which could easily be explained by these new results.

Literally sleeping like a baby.
Literally sleeping like a baby.

Well, what does that tell me? Apart from staying engaged and challenging my brain on a daily basis, I now have another resort to turn to – sleep. And as I may say, that’s one thing I’m really good at. I can sleep. I can sleep like a log. Like a baby. With vivid dreams or simply long stretches of darkness that let me wake up well-rested. It’s easy for me to fall asleep. Even when watching a movie. If I decide I’m tired I fall asleep. So from now on I will always know that a good night’s sleep might keep me sane for just a little longer.

Resources & Sources


SELBSTHEILENDE GEHIRNE

Seit dem Tag als meine Grossmutter die Diagnose Alzheimer gestellt bekam, hat der Ausdruck „medizinische Familiengeschichte“ eine völlig neue Proportion angenommen. Ganz plötzlich war da diese Krankheit, die potentiell durch die Gene an die Nachkommen weitergereicht werden konnte. Kreuzworträtsel wurden zum neuen, wichtigsten Hobby.

Mich selber beunruhigt dabei nicht so sehr der Gedanke ans Sterben, sondern das Verhalten, das Patienten während des Einsetzens der Krankheit an den Tag legen und vor allem was es für die Leute um die Person mit Alzheimer herum bedeutet. Während ich überzeugt war, dass die Krankheit mehrheitlich durch die Gene übertragen wird, habe ich nun erfahren, dass – zumindest in den USA – weniger als 10 % der Alzheimer Patienten unter der sogenannten „Familiären Alzheimer-Krankheit“ leiden. Die Mehrheit der Alzheimer-Fälle sind sogenannte „Late-Onset-Erkrankungen“ oder einfacher gesagt, spät einsetzende Erkrankungen, d. h. sie setzen nach dem 65. Altersjahr ein. Wenn ich mich allerdings recht erinnere, war meine Grossmutter um einiges jünger als bei ihr die ersten Zeichen der Krankheit auftauchten. Natürlich kann mir meine Erinnerung hier einen Streich spielen, war ich selbst doch noch sehr jung zu der Zeit. Es scheint mir einfach so lange her und ich habe meine Grossmutter nicht sehr oft gesehen nachdem die Krankheit begann ihren Tribut zu fordern. Ich denke meine Mam wollte meinen Bruder und mich einfach in Sicherheit wissen, wo es doch bekannt ist, dass die Patienten gerade zu Beginn der Krankheit oftmals zu gewalttätigem handeln tendieren. Wohl aus Frustration über den einsetzenden Erinnerungs- oder Bewusstseinsverlust.

Verständlicherweise begann meine Mam sich eingehender mit der Materie zu befassen und so stürzte sie sich auf jedes Stückchen Information über die Krankheit und ihren Verlauf, der ihr unter die Augen kam. Einer Erkenntnis zufolge kann die Krankheit länger in Schach gehalten werden, wenn das Hirn regelmässig und so oft wie möglich aktiviert wird. Entsprechend fing meine Mam an, täglich Kreuzworträtsel zu lösen. Hin und wieder informierte sie uns über die letzten Erkenntnisse aus der klinischen Forschung zum Thema Alzheimer und ich erinnere mich an den schicksalhaften Tag als sie mir mitteilte, dass Alzheimer anscheinend gerne eine Generation überspringt. Dieser Kommentar wurde von einem subtilen Blick hinüber zu den neusten Kreuzworträtseln begleitet.

Nun, so sehr ich es auch liebe, Kreuzworträtsel zu lösen, so war ich doch ziemlich begeistert zu erfahren, dass es eine Alternative geben könnte. Letzte Woche lauschte ich einer Story des nationalen Radioprogramms darüber, wie Gehirne sich während des Schlafs selbst von Giftstoffen befreien (nur Englisch).

Anscheinend wir das Gehirn während des Schlafs von Rückenmarksflüssigkeit geflutet, welche – fast wie eine Abwaschmaschine – dabei hilft, die schädlichen Abfallproteine, die sich während wir wach sind zwischen den Gehirnzellen aufbauen, auszuschwemmen. Bisher konnte dieses Phänomen allerdings erst bei Mäusen, Ratten und Pavianen beobachtet werden, noch nicht bei Menschen. Aber trotzdem scheint es eine neue Sicht auf menschliche Hirnkrankheiten zu ermöglichen, denn eines der Abfallprodukte, die während der „Gehirnwäsche“ entsorgt werden, ist Beta-Amyloid, die Substanz, die in direkte Verbindung mit Alzheimer gebracht wird.

Diese Erkenntnisse scheinen die beste Erklärung für das tierische und menschliche Bedürfnis nach Schlaf zu sein; mal abgesehen von der Verarbeitung der Erfahrungen und Eindrücke des Tages. Wie mich die Radio-Mitteilung informierte, wird Alzheimer oftmals in Zusammenhang mit Schlafstörungen gebracht, eine Tatsache, welche durch diese Forschungserkenntnisse einfach erklärt werden könnten.

Und was bedeutet das alles für mich? Abgesehen davon, dass ich mein Hirn beschäftigt halten und täglich herausfordern sollte, habe ich nun eine weitere Möglichkeit gefunden, das drohende Unheil abzuwenden oder zumindest hinauszuzögern: Indem ich schlafe. Und wenn ich das mal so sagen darf, das ist eins der Dinge, die ich richtig gut kann. Ich kann schlafen. Ich kann schlafen wie ein Murmeltier. Wie ein Baby. Mit lebhaften Träumen oder ganz traumlos, eine lange, tiefe Dunkelheit, die mich gut ausgeruht aufwachen lässt. Es ist mir ein einfaches, einzuschlafen. Sogar wenn ich einen Film gucke. Wenn ich mich entschieden habe, dass ich müde bin, schlafe ich. Ab sofort werde ich also wissen, dass eine gut durchschlafene Nacht mich durchaus ein wenig länger geistig fit halten kann.

Ressourcen & Quellen

  • Foto Schlafendes Baby, Giftstoffe und Paviane von pixabay
  • Artikel Brains Sweep Themselves Clear Of Toxins During Sleep von NPR Radio (nur Englisch) – überprüft 19.7.2015

4 thoughts on “Self-Healing Brains”

  1. Sleep is a greatly welcome period of unconsciousness that at times has been my only hold on sanity and life. Thanks for giving me ann additional reason to love and seek it.:)

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    1. 🙂 I totally get you… Sleep can be the greatest of escapes… if the pain gets too much, the angst drives us insane or patience is just too hard a game to play. To know it actually benefits our health is just a wonderful plus to all of those great reasons to enjoy a good night’s sleep (or afternoon’s nap or… ;-)).

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    1. Totally agree! One of the weekend mornings is usually dedicated to sleeping in and getting a good nights rest. And then of course to us living in a foreign country there’s always the brain wrecking task of proficient or at least fluent in another language. Just today I read that one additional language can give you up to five extra dementia-free years! Yay!!

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