A lost Day

Am Donnerstag dieser Woche stand ich ganz brav um 8 Uhr auf. Hauptsächlich darum, weil ich mir den Wecker entsprechend gestellt hatte. Will ja nicht zu einem schlaftrunkenen Assie werden, der den ganzen Tag nur Humbug macht wie fernsehen, lesen und Katzen verschmusen. Das sind bei mir klar als Freizeit markierte Tätigkeiten 😀
Stattdessen stehe ich auf, atomisiere (also in der Mikrowelle) mir Wasser für Kaffee und – erledige tatsächlich Arbeit. Mail Check; ich kriege doch durchschnittlich so zwischen 5-10 zu verarbeitende Mails pro Tag. Mit zu verarbeitend meine ich beantworten, lesen, zur Kenntnis nehmen oder aus dem Verteiler löschen. Dann bin ich aktuell dabei, Papierdokumente einzulesen und elektronisch abzulegen. Als nächstes wird wohl die Bilddatenbank an der Reihe sein; konsolidieren, taggen, beschriften. Da kommt noch einiges zusammen. Das mache ich am liebsten gleich morgens, denn dann bin ich zweifellos am produktivsten. Wenn ich einen Putztag ankündige weiss Greg, dass ich gleich am frühen Morgen damit beginne, jegliche Oberflächen zu fegen, feucht zu reinigen, einzusprühen und das ganze Tamtam. Nur die Staubsaugerei verschiebe ich auf später, immerhin haben wir einen Nachbarn, der vielleicht auch etwas länger Ruhe haben möchte.
Kurz nach dem Mittag war ich dann also immer noch mit irgendwelchen Recherchen am Laptop beschäftigt, als Greg an mir vorbei spaziert und ich ihn frage, wann denn heute sein Conference Call stattfinde. Er guckt ganz zufrieden und sagt, der finde erst morgen statt. Seltsam, antworte ich, denn am Montag hatte er mir gesagt, dass sein erstes Online Meeting diese Woche am Donnerstag stattfinde. Eben, meint Greg. Wie eben? Heute ist doch Donnerstag, meine Antwort darauf. Neeeein, heute ist Mittwoch. Nein, Donnerstag. Neee, Mittwoch. Das ging eine ganze Weile so weiter, bis ich den Kalender öffne und auf das heutige Datum zeige – es ist Donnerstag. Don’t you hate it when that happens?!
Kommt euch aber bestimmt bekannt vor. Ich bin überzeugt, jeder hat schon mal so was erlebt. Ich finde, Greg’s Variante ist gar nicht so schlecht – immerhin ist er dem Wochenende auf einen Schlag einen Tag näher gekommen. Er hingegen sieht es eher so, dass er einen Tag verloren hat. Auch wieder wahr.
Nun gut, wir haben uns dann geeinigt, dass meine Variante die absolut schlimmste ist:
Vor etlichen Jahren, kurz nachdem ich meine Lehre abgeschlossen hatte (also wirklich vor einer Ewigkeit), machte ich mich auf den Weg zum Bahnhof in Luzern. Die Strassen waren wie leergefegt, nur die Blätter der herbstlichen Bäume tanzten einen fröhlichen Reigen auf dem Trottoir. Ich wunderte mich kurz, warum wohl so wenig Leute unterwegs waren. Weil es aber noch früh war, dachte ich nicht länger darüber nach. Im Zug freute ich mich dann über die vielen Sitzmöglichkeiten. Und in Sursee angekommen war ich beruhigt, nicht wieder dieser Horde Berufsschüler zu begegnen, die einem sonst den letzten Nerv raubt. Beim Büro traf ich, wie üblich, als erste ein. Doch nachdem ich gut anderthalb Stunden fröhlich vor mich hin gearbeitet hatte, ohne dass sich sonst eine Menschenseele blicken liess, wurde mir bewusst, wie seltsam anders doch alles war an diesem Tag: Keine Anrufe, kaum Faxe oder elektronische Nachrichten, die Hauptstrasse total ruhig… ich blickte auf den Kalender und bemerkte – es ist Samstag!! Don’t you just hate it when that happens?!

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