When your toe is feeling blue

Or: The Reason I needed new Running Shoes

Official «Greifenseelauf» photo

 

Meine persönliche Laufkarriere (die natürlich nie in eine professionelle Karriere ausgeartet ist, sondern nur immer meinem eigenen Vergnügen und meiner Fitness gedient hat) dauert nun doch schon etwa 25 Jahre an. Angefangen habe ich wohl zwischen meinem ersten und zweiten Lebensjahr. Soweit ich mich zurück erinnern kann, sehe ich meine Kindheit meist bloss als verschwommene Fröhlichkeit vor mir. Verschwommen deshalb, weil ich die Welt fast ständig durch das rennende Hin und Her oder aber das hüpfende Auf und Ab glücklicher Mädchenaugen sah. Ja, ich war viel draussen, am Fussball oder Fangen spielen, mit Rollschuhen, auf dem Skateboard oder am umherspringen auf dem seltsam geformten Brunnen unseres Pausenplatzes. Es gab nur einen Knick in meinem Lauf-Enthusiasmus, von meinem 17 bis 26 Lebensjahr. Diese Zeit habe ich dafür intensiv mit Skifahren und Snowboarden überbrückt. Mit 26 Jahren dann fing ich auf meiner Weltreise bewusst an zu joggen, was sich später eben zum Laufen entwickelt hat.

Während dieser ganzen Zeit lediglich von einem Laufleiden geplagt worden zu sein, sehe ich als ausgesprochenen Segen an. Selbst als ich infolge eines Schleudertraumas erst nach etlichen Wochen wieder zu den Laufschuhen greifen durfte, bemerkte ich, dass das Laufen meinen Rücken entspannt und mir tatsächlich gut tut, anstatt zu schaden, wie hätte vermuten können. Und so ist es heute noch – wenn ich einen verspannten Rücken habe, laufe ich, um ihn und mich aufzulockern.

Kürzlich wurde ich allerdings nach einem 18 km Lauf von meinem einzigen Leiden wieder heimgesucht – dem sogenannten Läuferzeh. Mit dem hatte ich nach meinem ersten Halbmarathon am Greifensee im Jahr 2011 zum ersten Mal Bekanntschaft gemacht. Da er mich nicht von meinem Sport abbringt, sehe ich ihn eher als lästige Nebenwirkung denn als eigentliche Verletzung. Dies könnte aber auch daran liegen, dass sich bisher lediglich mein Nagelbett dunkelblau verfärbt hat, ich aber noch nie den Nagel verloren habe. Dementsprechend treten auch keine eigentlichen Schmerzen auf, sondern bloss eine unangenehme Empfindlichkeit bei Druck auf den Nagel. Doch selbst dies dauert nie mehr als einen Tag an.

In-official footage of my «Greifenseelauf»-run… or rather jog… the last 300m :-p

Nun gibt es ja verschiedene Theorien zur Ursache des sogenannten Läuferzehs. Einerseits soll es an zu kleinen Laufschuhen liegen. Oder aber am falschen Laufstil, spezifischer ausgedrückt an zu langen Schritten. Oder an den Socken. Zu langen Zehennägeln. Zu lose geschnürten Schuhen. Jedenfalls dachte ich über meine Nike’s nach und musste mit Schrecken feststellen, dass diese bereits 3, resp. 2 Jahre auf ihrem Laufbuckel haben. Bei gemässigt geschätzten 20 km wöchentlich komme ich so auf gute 1‘000 km pro Jahr. Verteilt auf 2 Paar Laufschuhe. Über eine Dauer von 3 Jahren haben meine Treter so schon je satte 1’500 km zurückgelegt. Da klingelten bei mir ganz rasch die Alarmglocken – hier musste mindestens ein Paar erneuert werden. Der beste aller Ehemänner war denn auch schnell zur Stelle, denn er versteht, dass mir das Rennen guttut und er will, dass ich die bestmögliche Ausrüstung habe, um dabei auch verletzungsfrei zu bleiben. Und so besuchten wir am vorletzten Wochenende den Nike Outlet zwischen San Antonio und Austin. Darüber habt ihr ja inzwischen bereits gelesen.

Nach knapp zwei Wochen kann ich natürlich noch nicht viel mehr sagen als, dass die neuen Lauftreter bequem wie Hausschlappen sind. Doch ob damit auch mein Zehenproblem aus der Welt geschafft ist, das lässt sich noch nicht mit Sicherheit beurteilen. Sollte dieser üble Plagegeist mich tatsächlich noch länger peinigen, hiesse es ausprobieren, was meinen Zeh wieder zu besänftigen vermag.

Wenn wir zurück auf meine initialen Liste gucken, kann ich die zu kleinen Laufschuhe ausschliessen. Auch die neuen Paare sind mit 1.5 Nummern Übergrösse ideal für tendenziell aufschwellende Füsse, jedoch nicht zu gross um die Zehen unkontrolliert umherschleudern zu lassen. Als nächstes wäre die Schrittlänge zu überprüfen. Mit meinen durchschnittlich 150 Schritten pro Minute bin ich wohl direkt an der Grenze. Grob gesehen geht man davon aus, mit unter 150 Schritten zu lange Schritte zu tun, doch soll der Durchschnittsläufer mit normaler Schrittlänge bei 150-160 Schritten pro Minute liegen. Aufgrund von Fotostudien meiner selbst vermute ich aber, dass ich nicht zur “hechtenden” Spezies gehöre.

Bei falschen Socken habe ich bisher nur eine Erfahrung gemacht: Blasen. Ich achte nun aber darauf, bei Schuhen, die weiter geschnitten sind, nicht zu dünne Socken zu tragen, um den Zehen etwas mehr Federung zu gönnen. Was die Zehennägel angeht, schliesse ich diese als Ursache direkt aus. Ich halte es dort wie mit den Fingernägeln: Punk rules und daher – kürzer ist besser. Was uns eigentlich nur mit die Möglichkeit einer zu losen Schnürung der Laufschuhe zurück lässt. Da sehe ich durchaus Verbesserungspotential. Meine Schuhschnürung habe ich bis anhin grosszügig vom Snowboarden übernommen: Im Zweifelsfall eher lockerer, um Krämpfe zu vermeiden. Dies könnte beim Laufen durchaus dazu geführt haben, dass meine Zehen etwas zu viel Freiraum geniessen konnten – und dadurch aber auch ihre Stabilität einbüssten.

Nun, ich könnte wohl noch einige Zeit so weiter sinnieren, doch mit dem Laufen ist es wie mit so vielem im Leben – nur durch Trial and Error findest du wirklich deinen optimalen Flow.

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