
Meinen letzten Artikel habe ich mit der Bemerkung über die grüne Autobahnbeschilderung sowohl in der Schweiz wie in Amerika geschlossen. In der Englischen Übersetzung habe ich entsprechend vom “Highway” gesprochen, was zwar etwas Interpretationsspielraum zulässt – Highway steht hier auch für Hauptstrasse, Landstrasse oder Autostrasse – mich aber nahtlos zu meinem heutigen Thema bringt.
Im Dezember vergangenen Jahres haben mich zwei Netcetera-Gspanen und gute Freunde von mir in San Antonio besucht. Ich habe mich uuuungemein über diesen Besuch gefreut, denn ich war einerseits schon genügend lange im Land, um die beiden etwas herumführen zu können, andererseits aber auch schon so lange aus der Schweiz weg, dass ich gut etwas Besuch aus der alten Heimat brauchen konnte.
In den fünf Tagen, die sie hier waren, haben wir so einiges erlebt und noch viel mehr gelacht. Wir hatten definitiv phasenweise alle Muskelkater an Gesicht und Bauch vom ausgiebigen Gelächter. Eine Situation, die uns etwas atemlos vor lauter Lachen zurück liess, habe ich euch ja schon beschrieben; der Moment, als ein Verkäufer auf mich zukam und mich zu textete, um dann perplex festzustellen, dass ich ihn nicht mehr erkenne – dies natürlich deshalb, weil er kurz zuvor nicht mit mir, sondern mit meiner zu Besuch gekommenen Freundin Evelyn gesprochen hatte.

An einem der Tage, als die Sonne in ihrer strahlenden Wärme vom Himmel schien, besuchten wir gemeinsam eine Ranch etwas ausserhalb von Bandera, um einen Western Austritt zu geniessen. Das barg vor allem für Evelyn viel Lachpotential, konnte sie doch zwei Laien beim herum schaukeln auf ihren Pferden zugucken. Zudem konnten wir es fast nicht glauben, als unser Tourenführer uns erklärte – nachdem ich ihm von meiner Einwanderung in die USA erzählt hatte – dass seine Freundin Norwegerin (oder war es Schwedin?) sei und er deshalb demnächst nach Norwegen (oder doch Schweden? Norwegen würde bei einer Schwedischen Freundin nicht viel Sinn ergeben…) auswandern werde – klassisch. Der wird bestimmt auch viel zu erzählen haben, ein Texaner in Norwegen… oder eben Schweden…

Den Lachhöhepunkt erlebten wir allerdings – nebst einer äusserst ausgiebigen und aufgekratzten Foto-Session in einer weihnächtlich dekorierten Nachbarschaft – in der Shopping-Mall at la Cantera in San Antonio. Auch diese war, wie wohl ganz Amerika, mit fescher Weihnachtsdeko aufgemotzt. Für die anscheinend unterdeckorierten Schweizer ein wahres El Dorado der Fotografie. Speziell ein mit Geschenken unterlegter Weihnachtsbaum hatte es meinen Besuchern angetan. Und weil wir so schön zusammenstanden, schrie es förmlich nach einem Gruppenfoto. Nachdem wir einige Minuten vergeblich mit unseren iPhones und viel zu kurzen Armen versucht hatten, einen brauchbaren Selfy zu produzieren, kam uns ein freundlicher Einheimischer zu Hilfe. Wie es sich gehört fragte er äusserst freundlich, ob er

uns behilflich sein könnte und ein Foto von uns machen soll. Freudestrahlend bejahten wir und warfen uns in Pose. Nach ein, zwei Fotos bemerkten wir, dass der liebe Herr das iPhone stets seitwärts hielt, was mich vermuten liess, dass die Spitze des Christbaumes oder von unseren Hälsen abwärts nichts auf dem Foto auftauchen würde. Mein zweiter Besucher, ich will ihn vorsichtshalber mal Mr. Peace nennen, schliesslich will ich hier niemanden blosstellen, teilte diese Vermutung und machte sich prompt daran, den Herrn ein Foto in Hochformat zu bitten: „Sir, please, could you also take one the high way?“ Wider meiner besseren Erziehung brach sofort in schallendes Gelächter aus, kurz gefolgt von Evelyn, während Mr. Peace weiter mit dem verstörten Fotografen verhandelte und uns zwischendurch verdutzte Seitenblicke zuwarf. Als ich ihm „Highway, really??!?“ zuflüsterte, war auch auf seinem Gesicht ganz plötzlich das Strahlen der Erkenntnis zu erkennen. Trotzdem blieb er irgendwie in seiner Welt gefangen und lamentierte weiter mit unserem freundlichen, aber leicht verunsicherten Fotografen von wegen, er solle doch das iPhone „the high way (Highway) instead of the broad way (Broadway)“ halten, damit wir zwei verschiedene Formate zur Auswahl hätten.

Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, dass wir, nachdem der arme Mann uns kopfschüttelnd verlassen hatte, noch Ewigkeiten wie gackernde Hühner in der Mall umherwandelten, uns immer wieder krümmten vor Lachen und „Seriously, highway AND broadway?!“ vor uns hin brabbelten. Natürlich war danach nichts mehr mit ernsthafter Unterhaltung, wir produzierten nur noch Stuss, und falls per Zufall doch mal was Vernünftiges über unsere Lippen kann, konnten wir uns trotzdem nicht halten vor Lachen. Wie die Primarschüler: Einmal angefangen kaum zu stoppen.
Es tut mir leid, lieber Mr. Peace, doch du hast mir versichert, es wäre okay wenn ich diese Geschichte mal zu (virtuellem) Papier bringe. Ich hoffe stark, dem ist auch jetzt noch so. Zumindest habe ich das Timing sauber eingehalten – du bist ohnehin gerade in Südamerika untergetaucht. Das nenn ich mal „my way“ 🙂
In the five days of their stay here we saw a lot and laughed even more. We definitely developed a muscle ache in our faces and bellies from the extensive guffawing at times. One situation that left us somewhat breathless with laughter I described in an earlier blog; the moment when a salesperson came up to me and started blabbering, only to perplexedly note that I didn’t recognize him anymore – because shortly before he had not talked to me but my visiting friend Evelyn instead.
On a beautiful day with the sun shining from the sky in her radiant warmth we went to visit a ranch just outside Bandera so we could enjoy some Western style horseback riding. This held an especially high potential for amusement for Evelyn since she as a semi-professional rider would be able to watch two laymen swing and sway around on their horses like puppets. In addition, we could hardly believe it when our tour guide explained to us – after I told him about my immigration to the U.S. – that his girlfriend was Norwegian (or was it Swedish?) and that he therefore would soon emigrate to Norway (or Sweden again? Norway wouldn’t make much sense if his girlfriend was Swedish…) – classy. I’m sure he will have many stories to tell, too, as a Texan in Norway… or Sweden again…
However, we reached the peak of our laughing experience – in addition to a very extensive and over the moon photo session in a Christmassy decorated neighborhood – in the shopping mall at La Cantera in San Antonio. The mall too, as pretty much all of America I reckon, was souped up with jaunty Christmas decoration. A true El Dorado of photography for the apparently under-decorated Swiss visitors. They had taken a specific fancy to a Christmas tree with gift boxes nicely placed underneath it. And because we were all standing together so nicely, the moment really begged for a group picture. After we had tried for several minutes in vain to produce a useful selfie with our iPhones and way too short arms, a friendly local came to our help. As could be expected, he asked very kindly if he could assist and take a picture of us. Beaming with joy we accepted and struck up a pose. After one or two photos we noticed that our dear gentleman always held the iPhone sideways which let me suggest that either the top of the Christmas tree or everything from our necks downwards would be missing from the photo. My second visitor – I shall call him Mr. Peace as a precaution, I don’t mean to expose anyone to ridicule here after all – shared my assumption and promptly started to request, in a very Swiss way, a photo in portrait format from our gentlemen helper: “Sir, please, could you also take on the high way?” Against my better upbringing I immediately burst into a peal of laughter, shortly followed by Evelyn, while Mr. Peace kept negotiating with the somewhat disturbed looking photographer, darting puzzled glances at us from time to time. When I whispered “Highway, really??” to him, all of a sudden his face beamed with understanding. Regardless, he somehow remained caught up in his world and kept on lamenting with our friendly but in the meanwhile slightly insecure photographer guy, telling him to hold the iPhone, in order for us to have two different formats to choose from, “the high way (Highway) instead of the broad way (Broadway)”.
You can probably imagine that, after the poor man had left us (shaking his head in disbelieve), we were roaming about the mall like clucking hens for ages, writhing time and again with laughter and gabbling “Seriously, highway AND broadway?!” to ourselves. Of course after that we couldn’t strike up a serious conversation anymore, all we produced was nonsense and even if something reasonable escaped our lips, we couldn’t stop ourselves from giggling. Like the school kids: Once started we were virtually unstoppable.
So I’m sorry, Mr. Peace, for exposing you in this way but you kept assuring me that it would be okay if I brought this story to (virtual) paper. I certainly hope that this is still true. At least I have timed the appearance of the blog nicely – you just went underground in South America. That’s what I call “my way” 🙂
– die Frau des echten Cowboys war Finnin
– wohl eine entfernte Cousine 7. Grades von mr piece
– tatsächlich hab ich selten soviel gelacht wie in diesen Tagen
– das schreit – oder lacht – nach Wiederholung
– ua lang ist’s her.. zu lang!
– den “hi ladies” hast du noch vergessen:)
– hoffe wir können (sehr) bald mal wieder so primarschulmässig rumblödeln….
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Genau, die Frau des Cowboys ist gebürtige Finnin, aber heute in Schweden wohnhaft…
Hm, ävälyn musst du jetzt noch die ‘hi ladies’ erwähnen – gröll 😉
Danke Luzi für deine Zeilen, auch ich musste von Neuem wieder grinsen und hab mich nochmals köstlichst amüsiert und musste zum wiederholten Male die Fotos ‘durchzappen’
Es sind unvergessliche, lustige und relaxte Tage und dies obwohl die zwei Besucher mit starken Erkältungen zu kämpfen hatten. Auch das VIP-Cinema war grosses Kino 😉
Freue mich schon auf das nächste Aufeinandertreffen!!!
Thank you ladies!😉
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