When the Heart Sits in the Legs

My grandpa is dead. He passed away in the early morning hours of Saturday after having contracted the flu about a week ago. (Für Deutsch hier klicken) Though this might not be too surprising an outcome in a 94 year old it still leaves you shattered. I’m sad. Not so much for myself, I didn’t really know my grandpa that well during the last years; I guess we didn’t really have enough common topics to discuss. Also, in recent years he became tired very easily and would regularly fall asleep at the table while the people around him could have the most animated discussion. However, the thing that pains me most is the grief my mom and my uncle must feel over the loss of their father. That’s why I want to be with them for the funeral.

My and my grandpa back in July 2014.
My and my grandpa back in July 2014.

Now with my new job starting tomorrow my feelings went into turmoil between absolute excitement for my new challenge and the sadness about my family’s grief. So after finishing the arrangements for my visit to Switzerland today I decided I had to go for a run to clear my head and – if possible – my heart a little. Now instead of empowering me as is usually the case when I’m going for a run in a somewhat emotional state, this time my heart seemed to sit in my legs: They were as heavy as can be. Every step was an accomplishment. I dragged as if I as wearing the famous Italian cement shoes. My legs turned into lead.

This was a sign for me to take it easy. So I walked the last mile of my run, remembering how the thing I loved best about my granddad was his humor. He had a way to sneak in a joke into a conversation without anybody really noticing until a little moment later. Very subtle.

One of grandpa's amazing drawings.
One of grandpa’s amazing drawings.

And very clever. And that humor didn’t leave him even in his last moments. Apparently my grandpa had troubles breathing so they gave him an oxygen mask for support. When the doctor asked him if he was able to breathe properly, he quite matter-of-factly declared: “Well, if not I’m simply going to die.” Some days later, the doctor came back to check on him and told him that the time was near and he might have to let go soon. He asked my granddad if he was afraid to die and – once again taking everybody by surprise – he whispered: “Oh yes, I’m terrified.” It took everyone in the room a moment to realize that even in this state he was still cracking a joke.

And that is how I want to remember him – as the man with that great sense of humor who told me all about his WWII experiences for an essay I once had to write for school. It seems like in another life. But then… it kind of is now.

Farewell grandpa, we love you!

Resources & Sources

  • All photos by evozeta

Wenn das Herz in den Beinen sitzt

Mein Grossvater ist tot. Er ist am frühen Samstagmorgen gestorben, nachdem er vor etwa einer Woche eine Grippe erwischt hatte. Und auch wenn dieser Tod nicht wirklich überraschen mag bei einem 94-jährigen, so erschüttert es einen doch. Ich bin traurig. Nicht so sehr meinetwegen, ich kannte meinen Grossvater nicht mehr wirklich so gut in den letzten Jahren; kann sein, dass wir einfach nicht genügend gemeinsame Themen zum Diskutieren hatten. Ausserdem wurde er immer ziemlich schnell müde und schlief des Öfteren am Tisch ein, während die Leute um ihn herum die angeregtesten Unterhaltungen führen konnten. Wie dem auch sei, was mich am meisten schmerzt ist die Trauer, die meine Mutter und mein Onkel fühlen müssen über den Verlust ihres Vaters. Deshalb möchte ich an der Beerdigung bei ihnen sein.

Mit dem morgen für mich startenden neuen Job ging entsprechend in mir ein Gefühlstumult zwischen absoluter Vorfreude über meine neue Herausforderung und Traurigkeit über den Kummer meiner Familie los. Entsprechend wollte ich mich, nachdem ich meine Reise in die Schweiz heute fertig arrangiert hatte, auf zu einem Lauf machen, um etwas meinen Kopf und – wenn möglich – mein Herz zu durchlüften. Doch anstatt, wie üblicherweise wenn ich in einem etwas emotionalen Status rennen gehe, davon beflügelt zu sein, schien diesmal mein Herz in meinen Beinen zu sitzen: Sie waren so schwer wie sie bloss sein konnten. Jeder Schritt war eine echte Leistung. Ich schleppte mich vorwärts, als trüge ich tatsächlich die berühmten italienischen Zementschuhe. Meine Beine waren wie Blei.

Das war ein Zeichen für mich, es etwas ruhiger zu nehmen. Also spazierte ich den letzten Kilometer meiner Strecke und erinnerte mich einfach daran, was ich an meinem Opa am liebsten mochte, nämlich seinen Humor. Er hatte so eine Art, immer mal wieder einen Witz in eine Unterhaltung einzubauen, ohne dass es zunächst jemand wirklich bemerkte. Er tat das sehr subtil. Und äusserst klug. Und dieser Humor hat ihn bis zum Schluss nicht verlassen. Offensichtlich hatte mein Grossvater Probleme beim Atmen und so bekam er zur Unterstützung eine Sauerstoffmaske. Als der Arzt ihn fragte, ob er nun richtig atmen könne, erklärte er recht sachlich: „Nun, wenn nicht, dann muss ich eben sterben.“ Einige Tage später, als der Arzt erneut zu einer Kontrolle vorbeikam und bemerkte, dass es wohl nicht mehr allzu lange dauern würde bis zum Abschied, fragte er meinen Opa, ob er denn Angst vor dem Sterben habe. Und – erneut alle überraschend –flüsterte er: „Oh ja, und wie!“ Es scheint ein wenig gedauert zu haben, bis alle im Raum realisierten, dass er selbst in dieser Verfassung nochmals einen Witz gerissen hatte.

Und so möchte ich meinen Grossvater in Erinnerung behalten – als der Mann mit dem grossartigen Sinn für Humor, der mir alles über seine Abenteuer im Zweiten Weltkrieg erzählte als ich einen Aufsatz für die Schule schreiben musste. Das scheint mir heute, als wäre es in einem anderen Leben gewesen. Und eigentlich… ist es das jetzt auch.

Lebe wohl, Grossbabi, wir lieben dich!

Ressourcen & Quellen

  • Alle Fotos von evozeta

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