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That’s Greek to me

That’s Greek to me or Das kommt mir spanisch vor

Spanisch ist eine äusserst interessante, für mich gar amüsante Sprache. Ich muss es wissen, denn ich bin gerade am Lernen meiner ersten Basics. Vor Jahren hatte ich mich – damals noch mit Lehrbuch und CD ausgerüstet – bereits einmal dahinter gemacht, weil ich regelmässig nach Spanien in den Urlaub fuhr. Ich lernte damals nicht viel, nur gerade das Nötigste, was ausreichte, mich durchzuschlagen. Sogar in Nordspanien, wo man sich – zumindest vor 15 und mehr Jahren – strickte weigerte, eine andere Sprache als Spanisch zu verstehen oder gar zu sprechen. Was ja auch richtig ist, immerhin ist man ja in Spanien, da erwarte ich zumindest nicht, dass die Leute Englisch, Deutsch, Italienisch und Russisch mit mir quatschen. Leider sehen das viele anders und so kann man sich in Südspanien schon “Von” nennen, wenn man einmal richtig Spanisch angesprochen wird.

Nun gut, ich wollte die Sprache schon immer besser lernen, nahm mir aber leider nie die Zeit dafür. Jetzt ist der Moment da: Ich habe jede Menge Zeit zur Verfügung, lebe in San Antonio, wo mindestens jeder Dritte Spanisch spricht und es daher durchaus Sinn macht, das eine oder andere Wort zu verstehen. So widme ich mich einem online Kurs, der mich sehr individuell lernen lässt. Ich kann mein Tempo selber bestimmen, mir soviel Zeit nehmen wie mein inzwischen doch schon mittelalterliches Hirn benötigt, um die Wörter und Satzstrukturen einigermassen zu verstehen und im Kopf zu behalten. Ich bin weitaus nicht mehr so perfektionistisch veranlagt wie früher, als ich dachte, jeder Satz, jedes Wort muss genau passen, um ernst genommen zu werden. Solange ich mir Mühe gebe und meine Worte einigermassen verständlich sind, bin ich gut genug. Alles andere ist Luxus.

Eigentlich dachte ich, eine Sprache mit 14 oder 40 zu lernen, mache einen Unterschied. Ich bin überzeugt, dem ist auch so, wenn man die richtige Lernmethode anwendet. Leider hat das mit bei mir mit Französisch überhaupt nicht gefruchtet. Man sollte meinen, nach 6 Jahren Französisch, gestartet im Alter von 13, müsste so einiges hängen geblieben sein. Zugegebenermassen, noch heute verstehe ich so einiges, dies führe ich aber eher auf meine Englischkenntnisse sowie auf ein mit dem Alter grundsätzlich verbessertes Sprachverständnis zurück. Wenn es aber dazu kommt, die Sprache anzuwenden, dann bin ich ein hoffnungsloser Fall: Es entfliehen mir noch einige verzweifelt zusammengekramte Worte in Französisch, doch schon nach ungefähr dem dritten Satz fange ich an, Englisch, jedoch mit hübschem französischem Akzent, zu sprechen – aaakward! Nach einigen Sätzen wird mir mein Fauxpas (ha, da ist wieder eines dieser wenigen haftengebliebenen Worte) klar und ich bin peinlich berührt, entschuldige mich beim Gesprächspartner, der sichtlich angestrengt sein Grinsen zurückhalten muss und wir einigen uns üblicherweise darauf, dass er Französisch weiterspricht, ich jedoch entweder auf Deutsch oder Englisch antworte. Alles andere ist leider nur peinlich…

Nun jedenfalls versuche ich es mit Spanisch. Entgegen dem Grundsatz “aller Anfang ist schwer” war der Start das einfachste. Noch konnte ich mich an die ganz grundsätzlichen Wörter und Redewendungen sowohl aus dem Urlaub wie auch von der damaligen Lern-CD erinnern. Doch nicht lange und ich betrat unbekanntes Terrain. Tiernamen, die ich nie gehört hatte, Essens- und Kleidungsbezeichnungen, die so fremd für mich waren, als stammten sie von einem anderen Planeten. Ich versuchte verzweifelt, mir Brücken zu bauen, wie “Elefante = Elefant”, klar. “Caballos = Kavallerie”, auch klar. “Gato = cat”, auch ziemlich klar. Doch wie zum Henker sollte ich mir Dinge wie “perro = Hund” merken? Wo das Wort doch mehr Ähnlichkeit mit “pierre = Stein” im französischen hat? Doch gerade diese absurden Verbindungen im meinem Kopf scheinen es auszumachen, denn trotz des absoluten Fehlens irgendwelcher Gleichartigkeit haben sich solche Worte recht gut in meinem Oberstübchen festgehalten. So erscheinen dann beim Abrufen bestimmter Wörter die abartigsten Bilder in meinem Kopf: Der Hund aus Stein, ein Zenturio mit Boxergürtel (cinturón = Gurt) oder der Faltenrock (falda = Rock).

Allerdings bemerkte ich auf einmal ein anderes Muster, das mich doch einigermassen erstaunte – ich fand immer mehr Bezüge zum Schweizerdeutschen, was aber auch an meiner lebhaften Fantasie liegen mag: “Conejo = Kaninchen”; klingt für mich ganz klar wie “Karneckel”, “corbata = Krawatte”, für mich “Grawatte”. Die Vergleichbarkeit von Wörtern, die mir allerdings am meisten Mühe macht, ist innerhalb des Spanischen selbst. Da ist wieder der “conejo”, das Karnickel, welches sich für mich sehr ähnlich wie der “cangrejo”, der Krebs, liest. Doch Greg kommentierte diese Similaritäten sehr effektiv und logisch: Es bedeutet, dass du die Sprache effektiv lernst. Denn wie könntest du ansonsten Wörter in der gleichen Sprache vergleichen? Nur, wenn dir bereits ein ähnlich lautendes Wort bereits bewusst ist. Stimmt, ich mache also Fortschritte 🙂

Ratinho

Ratinho II
Ratinho II

Es gibt da so eine Geschichte, die ich mit meiner alleriliebsten Freundin, Sendra, teile. Das heisst, wir teilen viiiiel mehr als nur eine Geschichte, aber diese ist mir einfach ans Herz gewachsen, weil sich ihre und meine Geschichte so ähnlich sind, dass es schon fast wie von langer Hand geplant scheint.

Also, Sandra hat eine Katze. Bis vor kurzem waren es noch drei und in ihrem und meinem Geiste sind es nach wie vor drei, denn Osman und Baby Bebec leben in unseren Herzen weiter und für mich gibt es Sendra nur mit ihnen an der Seite.

Eines schönen Tages noch in der Schweiz stattete ich ihr und ihrer Mutter, der Omasina, einen meiner üblichen Spontan-Besuche ab. Ich tat das oft, einfach entweder nach der Arbeit oder am Wochenende kurz vorbeigucken. Manchmal hat sich daraus ein mehrstündiges Gespräch ergeben, zwischendurch gingen wir baden oder wir schwatzten einfach kurz und ich düste wieder ab. An jenem besagten Tag erzählte mir Sendra jedenfalls von ihrem kürzlichen Besuch bei IKEA. Sie schilderte mir, wie sie am Eingang eine der riesigen gelben Taschen schnappte, um ihre kleineren Errungenschaften darin zu sammeln. Als sie die Tasche aufmachte, staunt sie nicht schlecht: Da lag verlassen und alleine ein Stofftier – eine Ratte – am Boden des Plastiksacks. Vergessen, zurückgelassen, vielleicht sogar absichtlich, um einem Rattenphobiker einen Schreck einzujagen. Sendra denkt an ihre Katzen und entscheidet sich, dem kleinen Ratten-Mann in ihrer Tasche ein neues Zuhause zu geben und bezahlt ihn zusammen mit ihren

Ratinho with Mousie
Ratinho with Mousie

restlichen IKEA-Einkäufen. Bei meinem Besuch dann stellt sie mir stolz „Ratinho“, die weisse Stoff-Ratte, vor. Ich muss grinsen, hatte ich doch diesen Mäuserich auch schon bei einem meiner IKEA-Besuche bewundert und mir überlegt, ob ich einen für meine Katzen beschaffen sollte. Ich verwarf diese Idee jedoch immer.

Bis zu meinem IKEA-Besuch in Austin. Ich schlenderte so durch die Ausstellung und fand einige äusserst brauchbare kleine Hilfsmittel, worauf ich mir eine der gelben Monster-Tasche schnappte. Und was erwartete mich darin als ich den Sack öffnete? Klar, ein kleiner weisser „Ratinho“… Es war Fügung; ich musste ihn mit kaufen.

Merlin with Ratinho
Merlin with Ratinho

Und so sind Sendra und ich nun beide stolze Besitzerinnen des von ihr als „Ratinho“ benamsten Stofftierchens. Des öfteren sehe ich Merlin damit in der Wohnung rumrennen. Das bereitet mir immer einen Moment der Freude, nicht nur weil ich weiss, dass er Spass hat, sondern weil ich jedes mal vor meinem geistigen Auge Sendras „Ratinho“ neben ihr auf ihrem Bett sitzen sehe.

San Antonio in Santa Barbara ;-)

And on we go with our little Honeymoon Story. As every day we also started Friday, October 18, 2013 with a swim in the Hotel pool. The weather was inviting every single day, though one could feel that automn was just around the corner… uuupsi, hat mich wieder die Macht des Alltags übermannt, sorry. Nach einem ausgiebigen Bad liessen wir uns jedenfalls gemächlich von der Sonne trocknen und genossen die ruhigen Minuten am Pool. Bis eine schwedische Familie auftauchte, deren Kids mit Radau den Pool übernahmen.

Santa Barbara Downtown
Santa Barbara Downtown

Das war unser Zeichen, uns zum letzten Abenteuer unserer Honeymoon-Woche aufzumachen. Wir schlenderten zum nahegelegenen Velo-Rental und mieteten uns zwei Stahlrösser, um Santa Barbara auf je zwei Rädern zu erkundigen. Der erste Weg führte uns wieder – wie konnte es anders sein – zum Frühstück. So gestärkt konnten wir uns an den ersten zwar milden, aber äusserst langezogenen

"Holy" Aquatic Sowbug
“Holy” Aquatic Sowbug

Anstieg wagen. Kreuz und quer durch Santa Barbara gings, an den ganzen kolonialen Häusern vorbei, um schliesslich bei der Mission Santa Barbara anzulangen. Die Besichtigung bot uns eine wohlverdiente Verschnaufpause, diente aber auch der geistigen Stimulation – vor allem der nette Host, der uns im Weihwasser begrüsste… eine Wasserassel… brrrrr…
Da ich wie immer wahnsinnig durstig geworden war entschlossen wir uns, auf der Weiterfahrt bei einem kleinen Shop Halt zu machen und uns mit Getränken einzudecken. Wunderbare Idee. Leider mussten wir aber auf der Weiterfahrt bemerken, dass das Universum es wohl nicht für den tollsten aller Einfälle gehalten hatte, denn nach etwa 15-20 Minuten bemerkte Greg, dass ihm sein Portemonnaie abhanden gekommen war. Hatte er es im Shop liegen lassen? War es unterwegs aus der Hosentasche gerutscht? Wir wussten es nicht und kehrten entsprechend wie von der Biene gestochen um, dem Verkehr entgegen, genau so wie wir halt gekommen waren. Ich pedalte, den Blick angestrengt nach unten gerichtet, hinter Greg her und flehte den Heiligen Antonius an, uns bei der Suche nach Greg’s Geldsack zu helfen. Im Gegenzug versprach ich ihm grosszügig fünf Dollar.

Santa Barbara Mission
Santa Barbara Mission

Tja, mein Flehen wurde erhört: Schon zwei Kreuzungen weiter in einer Nebenstrasse sahen wir das Objekt unserer ruhelosen Fahrradtour neben einem parkierten Auto liegen – was für ein Glück! Wir konnten es fast nicht fassen! Wir waren überglücklich und ich dankte dem Antonius wie auch dem Universum und allen Heiligen, die mir sonst noch so einfielen.
Leider muss ich gestehen, dass ich bis heute Antonius nicht bezahlt habe. Ich wüsste nicht wo. Sollte wohl mal einer der abertausenden Kirchen hier einen Besuch abstatten und nach einer Antoniuskasse absuchen. Oder andererseits, wenn ich jetzt so drüber nachdenke: Wir leben ja in der Stadt des “Heiligen Antonius”, da müsste ich ja an jeder Ecke ein Kässeli für ihn stehen sehen…

Santa Barbara Shellfish Company
Santa Barbara Shellfish Company

Den Abschluss unserer einzigartigen Woche in Santa Barbara feierten wir dann noch bei Bier und Grunge Musik in der Santa Barbara Shell Fish Company. Zur Feier des Tages gab es nochmals das ganze Programm: Chowder, Giant Shrimp Cocktail und Rock Crab. Auf dass uns das glückliche Grinsen dieser Tage nicht mehr aus dem Gesicht gewischt werden kann!

Solvang

SB Courthouse back
SB Courthouse back

Unsere Woche in Santa Barbara endete natürlich nicht am Montag. Am Dienstag, dem 15. Oktober 2013, liessen wir es uns natürlich nicht nehmen, die Gelegenheit der Eheregistrierung gleich noch für einen Rundgang im Courthouse (http://) zu nutzen. Sehr eindrücklich, wunderschön und – äusserst Spanisch 🙂

Bei der Registrierung unserer Ehe wurde ich allerdings wiederum enttäuscht – es gab nichts für mich zu unterzeichnen. Noch immer war ich ein unbeschriebenes Blatt in Sachen „neue Unterschrift“. Dafür dauerte der ganze Vorgang nur gerade ein paar Minuten – grossartiger Service!

Solvang little Store
Solvang little Store

Der ganze Sightseeing- und Behörden-Kram brachte unsere Mägen ganz schön zum Knurren und so kehrten wir kurzerhand bei Panera Bread, dem zu meinem Liebling in Sachen Frühstück/Brunch und leichte Kost avancierten Lokal, ein.

Solvang Windmill and Surroundings
Solvang Windmill and Surroundings

Mit vollgeschlagenen Bäuchen machten wir uns auf den Weg zum Ziel meiner Wahl: Ich hatte Greg davon erzählt, dass es wohl irgendwo in Amerika ein schwedisches Städtchen geben müsse, das nicht nur richtig schwedisch aussah, sondern auch noch mit alten Traditionen geführt werde. Er fragt mich, wo ich davon gehört habe und ich sagte nur „Drei Fragezeichen“. Ja, ich gebe zu, ich bin ein „???-Addict“ und lade noch heute die neusten Folgen regelmässig runter.

Hans Christian Andersen
Hans Christian Andersen

Mir ist klar, dass viele der in den Geschichten vorkommenden Orte nicht existieren. Doch es ist immer etwas wahres dahinter. Rocky Beach mag ein Mythos sein, doch man erkennt die Umgebung in vielen Quartieren und Vororten LA’s. Dementsprechend ging ich davon aus, dass es das in „…und die silberne Spinne“ beschriebene Städtchen Magnustad irgendwo geben muss. Lustigerweise liegt Magnustad im Hörspiel in Texas…

Jedenfalls guckt Greg mich an, überlegt kurz und erklärt mir, dass er zwar nichts von einem Schwedischen Ort wisse, aber ganz in der Nähe gäbe es ein Dänisches Städtchen, Solvang. Genau, das Solvang, das meinen Socken-Fetisch wieder heraufbeschworen hat.

Solvang ist wirklich süss, ein wahrhaft malerisches Städtchen. Es hat alles, was man sich von einem Dänischen Örtchen erhofft: Bäckereien mit leckeren Vanilletörtchen, Brötchen und sowas ähnlichem wie Cremeschnitten; Souvenirshops mit allerlei Kitsch und natürlich darf auch die obligate Windmühle nicht fehlen. Einfach ein perfekter Ort, um einen Tag mit schlendern und Kaffee trinken zu verbringen. Leben möchte ich da allerdings nicht – es liegt wirklich am A*** der Welt.

SB Beach Park, close to Sunset
SB Beach Park, close to Sunset
Sunset @SB Beach Park
Sunset @SB Beach Park

Auf dem Heimweg dann hatte Greg eine Eingebung: Er entführte mich kurzerhand in einen Laden wo er Grillfleisch, Kartoffeln, Maiskolben und Grillkohle in den Einkaufswagen schmiss, obendrauf ein Feuerzeug und Kartonteller. Dann chauffierte er uns zum nahegelegenen Park mit herrlicher Aussicht auf das Meer. Die Sonne neigte sich langsam dem Horizont entgegen. Greg machte Feuer und brutzelte die Leckereien für uns,während ich nichts zu tun hatte als den Sonnenuntergang zu geniessen. Es war ein wirklich vorzüglicher Herbstabend!

P.S. Von wegen “prüde Amerikaner”: Hier gibt’s nicht nur die Klos mit den grössten Spalten zwischen Tür und Angel, hier gibt’s sogar Klos ganz ohne Türe!!

No-Door Toilet
No-Door Toilet

Other adventures in Santa Barbara

Double Tree @SB
Double Tree @SB

(aka “Our Honeymoon”)

Nachdem ich euch ja inzwischen ein wenig von unserem Hochzeitstag berichtet habe, hänge ich gerne noch einige Anekdoten von unserer Woche in Santa Barbara an.

Als erstes ist zu bemerken, dass wir vor fünf Jahren schon einmal ein Wochenende in SB verbracht hatten, welches wir als wunderbar in Erinnerung behielten. Ich war vor allem vom Seafood hin und weg, aber auch das Städtchen selbst hatte es mir angetan. Farbenprächtig und leuchtend, das sind die Attribute die ich Santa Barbara zuteile. Liegt vielleicht einfach daran, dass ich es praktisch nur bei bestem Wetter und leuchtend blauem Himmel erleben durfte.

Auch dieses Mal enttäuschte uns Petrus nicht – ausser einer kleinen Nebeleinlage am „Tag danach“ (also nach der Hochzeit) konnten wir uns nicht beschweren. Entsprechend dieser sonnigen Wetterlage und der doch immer noch freundlichen Temperaturen Mitte Oktober, startete ich jeden Morgen mit einem Schwumm im Pool. Das bringt die müden Geister so richtig in Schwung.

Viele Bräute (im wahrsten Sinn) sind ja masslos enttäuscht am Tag nach der Hochzeit, weil sie eben keine mehr sind (also Bräute). Da soll es von Weinkrämpfen bis Tobsuchtsanfällen alles geben, was sich die frischvermählten Gattinnen am nächsten Tag leisten. Hätte ich einen Dämpfer erlebt, hätte mich eine Tatschache schlagartig aus meinem Tief geholt: Die Veröffentlichung des neusten Pearl Jam Albums „Lightning Bolt“. Angesichts unserer anderweitig beflügelten Stimmung lud ich dann allerdings das Album erst in der Woche danach runter. War aber auf Anhieb ein Kracher!

Eigentlich wollten wir gleich am Montag, dem 14. Oktober 2013, noch die Ehe registrieren lassen, einfach um sicherzugehen, dass wir den Trauschein für all die Ämter und den uns bevorstehenden Papierkrieg bereit hatten. Immerhin erwartete uns wieder ein ganzes Paket Bürokram, konnten wir doch dank der Hochzeit meine Statusänderung, d.h. den Wechsel von einer Visa-Trägerin zu einer offiziellen Daueraufenthalterin, angehen. Unser Vorhaben mussten wir dann allerdings wegen des Columbus Day auf den Dienstag verschieben.

Monstrous Cactus
Monstrous Cactus

Stattdessen machten wir uns auf den Weg zu einem kleinen Trekking-Ausflug. Klingt jetzt einfacher als es tatsächlich war. Nur schon den Trailhead zu finden war nicht ganz einfach. Doch zum Glück ist ja Google unser Freund (oder auch www.giyf.com, www.googleestuamigo.com) und er liess uns auch dieses Mal nicht im Stich. Wir wanderten also los und der Bericht, dessen Empfehlung wir gefolgt waren, hatte nicht zu viel versprochen: Es war sehr idyllisch und vor allem ein gewaltiger Kaktus ist uns aufgrund unserer Foto-Session sehr gut in Erinnerung geblieben. Während des Aufstiegs, der uns zu einem Wasserfall bringen sollte, machten wir uns ein Spiel daraus, Lizards zu zählen. Nachdem Greg schon etwa vier oder fünf erspäht hatte, wurde ich langsam ungeduldig und wollte unbedingt auch meine erste Echse auf dem Zähler haben. Und nur einen Augenblick später war es soweit – ich war so aufgeregt, dass ich anstatt “There, Lizard!” nur “ooh-ooh-ooh!” raus brachte. Aufgrund meines dazugehörenden aufgeregten Gesichtsausdrucks dachte Greg schon, ich hätte eine monströse Spinne entdeckt, vor der er mich erretten müsste und so sprang er beschützend vor mich. Nun ja, seit diesem Zwischenfall werden Echsen, Gekkos und Salamander bei uns nur noch mit “ooh-ooh-ooh” betitelt.

Skater Park SB
Skater Park SB

Nach einem gemütlichen Marsch kamen wir schliesslich auch am Ziel unserer kleinen Wanderung an. Doch von Wasserfall um diese Jahreszeit natürlich nichts zu sehen; wishful thinking.

Den Abend verbrachten wir mit bestaunen der Jungs und Mädels im Skatepark und – ja klar – Seafood futtern!

P.S. Als wir von unserer kleinen Wanderung zurück ins Hotel kamen, empfingen uns die hauseigenen Golf-Häschen 😀

Golf Bunnies
Golf Bunnies

The Connection

Über die Weihnachtstage habe ich mir etwas Zeit genommen und die vielen kleinen Kärtchen und Souvenirs, welche ich zum Abschied bekommen habe, studiert. Wenn ich dann so dasitze und all die lieben und aufmunternden Worte lese, bin ich tief gerührt. Ein Mitbringsel, das mich besonders interessierte und für das ich mir in einem speziellen Moment etwas Zeit nehmen wollte, ist eine DVD über das Quartier in Luzern, in dem ich aufgewachsen bin, den Würzenbach.
Die DVD ist professionell aufgenommen und mit vielerlei geschichtlichen Fakten unterlegt worden. Die Personen welche interviewt wurden, sind jedoch Leute aus dem Quartier. Leute wie du und ich. Und weil ich doch über 20 Jahre dort verbracht habe, kenne ich sie.
Es ist schon sehr speziell eine solche Dokumentation zu sehen und zumindest einige der Protagonisten darin bestens zu kennen. Noch spezieller aber ist es, wenn du physisch so weit weg bist. Dein Gefühl sagt dir, dass all dies gleich um die Ecke liegt, doch dein Verstand versucht dir klar zu machen, dass zumindest geographisch eine Ewigkeit zwischen dir und den Örtlichkeiten im Film liegt.
Weihnachten ist wohl so eine Zeit, an der man sich einfach mal hinsetzt und noch öfter an die geliebten Menschen denkt. Sei es Familie oder die besten Freunde. Und durch verschiedene Filme wird diese geistige Verbindung noch gesteigert. Mir ist das in seltsamster Weise klar geworden.
An einem der Weihnachtstage schaute ich mir den Film My week with Marilyn an. Schon nach kuzer Zeit war ich massiv beeindruckt von den schauspielerischen Fähigkeiten der Hauptakteure. Doch keine der Personen berührte mich so sehr wie eine der Nebenrollen, die persönliche Assistentin der Monroe. Die Art, wie sich die Schauspielerin bewegte, wie ihr Mund geschminkt war und vor allem die Brille, die sie auf hatte, erinnerten mich unglaublich stark an meine beste Freundin. Nach einigen Minuten hätte ich heulen können, das Gefühl des Wiedererkennens war so stark.
Natürlich liess ich meine Freundin wissen, weshalb es ihr wahrscheinlich in den Ohren klingelte wie die Kirchenglocken zu Weihnachten. Ich erinnerte mich an die zahllosen Wochenenden, an denen ich unangekündigt bei ihr und ihrer Mutter und den Katzen vorbeischaute, an die Abende nach der Arbeit, als ich einfach zu einem Schwatz auftauchte, an Sonntagnachmittage, an denen wir in ihrem Garten die Sonne genossen oder die Sommerabende, an denen wir für einen kurzen Hüpfer ins Wasser zum Strandbad fuhren, wo sie sich des öfteren eine kleine Packung Zuckerwatte am Kiosk kaufte. Bringt mich grad zum Grinsen 🙂
Und dann, wenn ich an Sonntage denke, kommen mir unwiderruflich die Fahrradfahrten in aller Herrgottsfrühe in den Sinn, von denen ich schon ganz am Anfang in meinem Blog einmal erzählt hatte. Auf denen wir Velofahrerinnen – Mami, Tanti und ich – uns unterwegs in Immensee manchmal mit der halben Verwandschaft trafen: Onkel, Papa, Bruder mit Familie, Cousine mit Familie; entweder nacheinander und manchmal sogar alle zusammen.
Mit anderen guten Freunden verbinde ich vor allem Muskelkater im Gesicht und am Bauch, weil ich mit ihnen so viel gelacht habe. Aber auch abende- oder gar tagelang geredet, phylosophiert, Probleme gelöst, neue Lebenswege geplant oder einfach unsere Tiergeschichten ausgetauscht.
Ja, ich vermisse viele Menschen, die ich nun nicht mehr regelmässig physisch um mich habe. Doch die Erinnerungen sind wie ein persönlicher Schatz, eine Errungenschaft, die mir niemand wegnehmen kann. Ich schätze jede einzelne gute Beziehung und bin dankbar, so vielen tollen Leuten begegnet zu sein. Und dank der modernen Kommunikationsmittel fühlt man sich gar nicht so entrückt.
Trotzdem weiss ich, dass es für mich an der Zeit ist, neue Menschen kennenzulernen, die mir vielleicht einmal genauso wichtig werden wie meine bisherigen Freunde. Das Leben ist ein steter Fluss und die Umgebung beeinflusst hochgradig, mit welchen Menschen wir uns umgeben. Es ist eine spannende Zukunft, die mich erwartet. Und dank meiner langjährigen Freundschaften werde ich auch diese Herausforderung meistern.

A lost Day

Am Donnerstag dieser Woche stand ich ganz brav um 8 Uhr auf. Hauptsächlich darum, weil ich mir den Wecker entsprechend gestellt hatte. Will ja nicht zu einem schlaftrunkenen Assie werden, der den ganzen Tag nur Humbug macht wie fernsehen, lesen und Katzen verschmusen. Das sind bei mir klar als Freizeit markierte Tätigkeiten 😀
Stattdessen stehe ich auf, atomisiere (also in der Mikrowelle) mir Wasser für Kaffee und – erledige tatsächlich Arbeit. Mail Check; ich kriege doch durchschnittlich so zwischen 5-10 zu verarbeitende Mails pro Tag. Mit zu verarbeitend meine ich beantworten, lesen, zur Kenntnis nehmen oder aus dem Verteiler löschen. Dann bin ich aktuell dabei, Papierdokumente einzulesen und elektronisch abzulegen. Als nächstes wird wohl die Bilddatenbank an der Reihe sein; konsolidieren, taggen, beschriften. Da kommt noch einiges zusammen. Das mache ich am liebsten gleich morgens, denn dann bin ich zweifellos am produktivsten. Wenn ich einen Putztag ankündige weiss Greg, dass ich gleich am frühen Morgen damit beginne, jegliche Oberflächen zu fegen, feucht zu reinigen, einzusprühen und das ganze Tamtam. Nur die Staubsaugerei verschiebe ich auf später, immerhin haben wir einen Nachbarn, der vielleicht auch etwas länger Ruhe haben möchte.
Kurz nach dem Mittag war ich dann also immer noch mit irgendwelchen Recherchen am Laptop beschäftigt, als Greg an mir vorbei spaziert und ich ihn frage, wann denn heute sein Conference Call stattfinde. Er guckt ganz zufrieden und sagt, der finde erst morgen statt. Seltsam, antworte ich, denn am Montag hatte er mir gesagt, dass sein erstes Online Meeting diese Woche am Donnerstag stattfinde. Eben, meint Greg. Wie eben? Heute ist doch Donnerstag, meine Antwort darauf. Neeeein, heute ist Mittwoch. Nein, Donnerstag. Neee, Mittwoch. Das ging eine ganze Weile so weiter, bis ich den Kalender öffne und auf das heutige Datum zeige – es ist Donnerstag. Don’t you hate it when that happens?!
Kommt euch aber bestimmt bekannt vor. Ich bin überzeugt, jeder hat schon mal so was erlebt. Ich finde, Greg’s Variante ist gar nicht so schlecht – immerhin ist er dem Wochenende auf einen Schlag einen Tag näher gekommen. Er hingegen sieht es eher so, dass er einen Tag verloren hat. Auch wieder wahr.
Nun gut, wir haben uns dann geeinigt, dass meine Variante die absolut schlimmste ist:
Vor etlichen Jahren, kurz nachdem ich meine Lehre abgeschlossen hatte (also wirklich vor einer Ewigkeit), machte ich mich auf den Weg zum Bahnhof in Luzern. Die Strassen waren wie leergefegt, nur die Blätter der herbstlichen Bäume tanzten einen fröhlichen Reigen auf dem Trottoir. Ich wunderte mich kurz, warum wohl so wenig Leute unterwegs waren. Weil es aber noch früh war, dachte ich nicht länger darüber nach. Im Zug freute ich mich dann über die vielen Sitzmöglichkeiten. Und in Sursee angekommen war ich beruhigt, nicht wieder dieser Horde Berufsschüler zu begegnen, die einem sonst den letzten Nerv raubt. Beim Büro traf ich, wie üblich, als erste ein. Doch nachdem ich gut anderthalb Stunden fröhlich vor mich hin gearbeitet hatte, ohne dass sich sonst eine Menschenseele blicken liess, wurde mir bewusst, wie seltsam anders doch alles war an diesem Tag: Keine Anrufe, kaum Faxe oder elektronische Nachrichten, die Hauptstrasse total ruhig… ich blickte auf den Kalender und bemerkte – es ist Samstag!! Don’t you just hate it when that happens?!

Personal Paradise

Wenn es zu Fuessen kommt, bin ich ein typisches Maedchen: Ich hege einen gewissen Fuss-Fetisch. Die Menschen, die mich etwas besser kennen wissen aber, dass meine Liebe sich weniger auf Schuhe als auf schoene Fuesse und Socken konzentriert. Ich muss sagen, haette ich in meinem Leben immer auf meine innere Stimme gehoert was Fuesse anbelangt, haette ich mir den einen oder anderen Misstritt ersparen koennen; ich erkenne an den Fuessen, ob mir jemand sympatisch ist oder nicht. Continue reading Personal Paradise